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 Markante Wetterereignisse in Deutschland
Blaulicht Offline




Beiträge: -4580

04.06.2008 11:27
DWD: Serie der Unwetter setzt sich fort Zitat · Antworten

Zugegeben, manch einer kann es vielleicht nicht mehr hören,
jeden Tag die gleichen Vokabeln - Gewitter, Unwetter,
Überschwemmungen und, und, und. Auch mancher Meteorologe würde
sicherlich gerne mal wieder etwas anderes in den Wetterbericht
schreiben, aber die derzeitige Großwetterlage entpuppt sich als
äußerst zäh und quasistationär.
Nachdem zu Wochenbeginn vor allem der Südwesten mit schweren
Gewittern zu kämpfen hatte, traf es am Dienstag vor allem Teile
Nordwest- und Mitteldeutschlands. In einem Streifen, der etwa
von der Elb- und Wesermündung über das östliche Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen bis ins südwestliche Sachsen und
nach Nordbayern reichte, kam es zu schweren Gewittern, deren
markanteste Begleiterscheinung der Starkregen war. So fiel z.B.
im Land Wursten (zwischen Cuxhaven und Bremerhaven) rund 50
Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von ein bis zwei Stunden
(Langen-Holssel brachte es auf 54 l/qm). Noch dicker kam es im
Süden Sachsen-Anhalts rund um Naumburg/Saale und Weißenfels, wo
an mehreren Messstationen bis knapp 80 l/qm innerhalb weniger
Stunden registriert wurden (Zeuchfeld 76 l/qm, Osterfeld
70 l/qm), wo nach Radarauswertungen zumindest lokal aber noch
mehr gefallen sein dürfte. Wäre schließlich noch ein dritter
Schwerpunkt zu erwähnen, der im Bereich des sächsischen Plauen
auftrat, wobei im kleinen Ort Werda sage und schreibe 92 l/qm
registriert wurden - ein Wert, der zunächst Stirnrunzeln und
Fragezeichen aufwirft, der aber durch Radarmessungen gestützt
wird. Es ist müßig zu erwähnen, dass sowohl Kanalisation als
auch kleinere Bäche und Flüsse solcher Wassermassen in diesem
kurzen Zeitrahmen nicht Herr werden können, die entsprechenden
Folgen sind bekannt und plakativ in sämtlichen Nachrichten
gelaufen.
Auch am heutigen Mittwoch und am Donnerstag bleibt uns das
Thema "Schwergewitter, Starkregen etc." erhalten, wobei sich
der regionale Schwerpunkt dieser Wettererscheinungen nun wieder
mehr in den Westen und Süden des Landes verlagert. Dabei wird
einmal mehr deutlich, wo die Grenzen der Vorhersagbarkeit in
der Meteorologie liegen. Natürlich wäre es schön, einen Tag
oder zumindest einige Stunden vorher bereits genau zu wissen,
wo genau die Gewitter wie stark zuschlagen, und welche
Landstriche davon verschont bleiben. Manchmal sind es nämlich
nur wenige Kilometer, die zwischen sintflutartigem Regen und
total niederschlagsfrei liegen. Erst wenn der Initialfunke
sozusagen gezündet wird, d.h. ein Gewitterherd unmittelbar am
entstehen ist und mit Hilfe von sogenannten Remote-Sensing-
Messverfahren (Satellit, Radar, Blitzortung) erfasst wird,
können detaillierte Vorhersagen gemacht werden. Vorher
beschränkt sich die Vorhersage im Wesentlichen auf das Benennen
größerer Gebiete, in denen das Auftreten solcher Gewitter
wahrscheinlich oder möglich ist. Unwahrscheinlich oder sogar
unmöglich - soviel sei abschließend noch gesagt - sind Gewitter
derzeit im Nordosten des Landes, wo das Hoch "PEER II" nach wie
vor für die Zufuhr trockener Warmluft sorgt. Während weiter
südwestlich also in einigen Regionen deutlich zu viel Regen
fällt, wird hier die Trockenheit zu einem immer größeren
Problem.

Quelle: DWD.de, mit freundlicher Genehmigung

Blaulicht

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